menü

Impfen: Baby impfen oder nicht?

Sind Schutzimpfungen wichtig?

Baby Impfen
Bildquelle: Miodrag Gajic via Getty Images
Das Thema Impfen wird immer wieder öffentlich von Befürwortern und Skeptikern diskutiert und dazwischen stehen die Eltern, die es eigentlich nur richtig machen wollen. Aber was hilft wirklich bei dieser schwierigen Entscheidung?
Impfen oder nicht Impfen?

Infektionskrankheiten galten noch vor 100 Jahren als häufigste Todesursache. Heute sollen die Menschen durch Verhinderung der Erkrankungen vor den Gefahren und Folgen geschützt werden. Beim Thema Impfen scheiden sich die Geister: Impfbefürworter wie die meisten Ärzte, die Pharmaindustrie, Krankenkassen und die WHO geben Empfehlungen und Impfpläne heraus. Impfskeptiker warnen vor möglichen Schäden durch Impfungen sowie bedenklichen Inhaltsstoffen und Gegner verweigern sich ganz. Und die Eltern? Sie stehen irgendwo dazwischen. Seit März 2020 gibt es in Deutschland eine Impfpflicht für Masern. Die Masern-Impfung erfolgt in der Regel durch einen Kombinationsimpfstoff, der auch gegen Mumps und Röteln impft.

Informieren

Eltern sollten sich sowohl über die Krankheiten und ihre möglichen Komplikationen und Folgen, als auch über die einzelnen Impfungen informieren, bevor sie ihre Entscheidung treffen. Ärzte sind dazu verpflichtet, Eltern ausführlich Auskunft zu erteilen, aber nicht immer fühlen sich alle ausgewogen über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Diese Eltern haben die Möglichkeit, sich anhand diverser Bücher weiter in das Thema zu vertiefen oder Mediziner um Rat zu fragen, die eine differenzierte Meinung haben: Viele Ärzte aus dem naturheilkundlichen Bereich (z. B. Homöopathen und anthroposophisch orientierte Ärzte) sind zwar keine Impfgegner, plädieren aber beispielsweise dafür, den Säugling erst ein paar Monate später zu impfen als es die gängigen Richtlinien der Stiko (Ständige Impfkommission) vorsehen.

Entscheidung mit Konsequenzen

Wie auch immer der individuelle Entschluss aussieht, sollte er konsequent umgesetzt werden. Wer seine Kinder impfen lässt, muss auch darauf achten, dass der Impfschutz über die Jahre aufrecht erhalten wird, denn einige Impfungen erfordern mehrere Teilimpfungen oder müssen nach einiger Zeit aufgefrischt werden, um wirksam zu bleiben.

Eltern, die sich gegen die Impfung ihrer Kinder entscheiden, sollten sich über die Krankheiten und ihre möglichen Komplikationen und Spätfolgen informieren. Einige klassiche Kinderkrankheiten, die die Kleinen meist problemlos überstehen, können nämlich im Jugend- oder Erwachsenenalter gravierende Konsequenzen mit sich bringen. So kann Mumps beispielweise bei Jungen nach der Pubertät zu einer Hodenentzündung führen, welche sie im schlimmsten Fall unfruchtbar macht. Ebenso sind Röteln sehr gefährlich, wenn sie während der Schwangerschaft auftreten, da sie beim Embryo zu schweren Missbildungen führen können.

Impfskeptiker sollten ebenfalls im Bewusstsein haben, dass eine Entscheidung gegen das Impfen nicht nur private, sondern auch gesellschaftliche Auswirkungen hat. Neben der Ansteckungsgefahr und der damit einhergehenden Möglichkeit auch geschwächte und kranke Menschen zu infizieren, die sich nicht selber impfen lassen dürfen, oder Säuglinge, die noch zu jung zum Impfen sind, beeinflusst man unter Umständen weltweite Gesundheitsziele. Beispielsweise ist die Ausrottung der Masern und der Polio (Kinderlähmung) seit Jahren ein erklärtes Ziel nationaler und internationaler Gesundheitspolitik – für Polio ist es unter anderem in Europa bereits erreicht worden. Für Masern nicht, dabei sind sie eine hochansteckende und akute Virusinfektion, bei der es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann.

Was passiert beim Impfen?

Beim Impfen werden abgeschwächte oder tote Krankheitserreger in den Körper geleitet (bei den Corona-Impfungen funktioniert es anders). Dadurch bildet der Organismus bei einer aktiven Immunisierung selber Antikörper gegen die Krankheitserreger, die ihn dann vor der „richtigen“ Infektion schützen können. Zudem werden Erinnerungszellen (B-Lymphozyten) angelegt, die bei erneutem Kontakt mit einem Erreger Antikörper nachproduzieren können. Diese Antikörper sind oft über Jahre wirksam und nachweisbar. Von einer passiven Immunisierung spricht man, wenn fremde Antikörper diese Schutzaufgabe übernehmen müssen und das eigene Immunsystem nicht beteiligt ist. Das ist zumeist dann relevant, wenn sich der Körper bereits mit einem Erreger infiziert hat, aber für eine aktive Immunisierung nicht mehr genug Zeit bleibt. Diese fremden Antikörper wirken sofort und können in sehr kurzer Zeit die Krankheitserreger bekämpfen. Sie werden jedoch vom Körper wieder abgebaut, sodass der Impfschutz nur maximal drei Monate andauert. Die passive und die aktive Immunisierung wird häufig kombiniert: Eine solche Simultanimpfung soll sowohl einen schnell einsetzenden Sofortschutz bilden als auch eine länger anhaltende Dauerimmunität. Simultanimpfungen werden beispielsweise bei Tetanus- und Tollwutgefahr verabreicht.

Gegen welche Krankheiten impfen?

In fast allen Ländern der Erde wird heute empfohlen, mit der Grundimmunisierung gegen Tetanus, Keuchhusten, Diphtherie, Hib, Hepatitis B, Polio (Kinderlähmung), Pneumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps und Röteln während der ersten beiden Lebensjahre zu beginnen. Um zu einer Entscheidung für oder gegen das Impfen zu kommen, ist es wichtig, einiges über die Krankheiten und ihre Folgen zu wissen. Wir haben euch die wichtigsten Infos zusammengestellt und die Impfempfehlung der Stiko mit aufgeführt. Über Risiken und Nebenwirkungen der Impfungen und ihrer Inhaltsstoffe sollte ein Arzt informieren. Da wir verschiedenen Sichtweisen vorstellen möchten, lassen wir zudem die anthroposophische Kinderärztin Dr. Michaela Glöckler aus ihrem Buch „Kinder SprechStunde. Ein medizinisch-pädagogischer Ratgeber“ zu Wort kommen.

Impfen Baby – verwandte Themen:

Ganzheitlich heilen

Anthroposophische Medizin fördert die Genesung auf natürliche Weise, unterstützt die Abwehr und bringt aus dem Gleichgewicht geratene Abläufe im Körper wieder in Balance. mehr erfahren

Darum solltest du dein Baby tragen

Hebammenrat zu Schutzimpfungen für Babys

Sie müssen nicht, nur weil Sie eine Schwangerschaft planen, sich vorher durchchecken und "für gut befinden" lassen, was sollte dagegen sprechen, dass Sie ein ... Weiterlesen ...

-Nach Aussage des Zentrums für Seuchenkontrolle der USA (Centers for Disease Control, 1994) dürfen Frauen sowohl mit Tot- als auch mit Lebendimpfstoffen in de... Weiterlesen ...

Wegen den Beschwerden sollten Sie sich unbedingt schnell an eine Hebamme (oder einen Arzt) wenden. Das muß untersucht werden, weil das auch vorzeitige Wehen se... Weiterlesen ...

Schutzimpfungen

  • Impfen?!
  • hallo unser liebes töchterchen soll jetzt zum impfen sag mein mann. Aber sie ist gerade erst 8 ½ monate alt. Der Arzt meinte sogar wir hätten sie schon mit d...
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    von tanga-kroll
    17.12.2007 18:34
  • Impfen wirklich sinnvoll?
  • Da der letzte Strabg zum Thema impfen schon 2008 eröffnet wurde und ich auch ein paar Infos gesammelt habe, eröffne ich einen neuen Strang. Ich stehe bald ...
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    von der-streeck
    12.01.2011 19:31
Profilfoto  JuliaP
Kommentar vom 07.10.2011 19:56
Schade, wo ist denn das hochinterissante Interview mit der anthropologischen Kinderärztin hin?
Auch schade, dass sich babyclub jetzt anscheinend nicht mehr traut, dem gängigen Impfgetöne der SIKO zu wiedersprechen und über alternative Impfpläne zu sprechen.
Ich bin grundsätzlich für Impfen, aber was und wann entscheide ich selbst.
Schade, dass babyclub da auf einmal anderer Meinung ist und Artikel über alternatives Impfen gelöscht wurden.
Grüße
Profilfoto  babyclub-Team
Kommentar vom 13.10.2011 12:45
Liebe JuliaP,

vielen Dank für Ihren Kommentar. Als Redaktion haben wir nach wir vor keine andere Meinung als bisher und trauen uns durchaus auch einen alternativen Impfplan vorzustellen. Das Impfthema wird derzeit lediglich von uns überarbeitet. Im Zuge dessen ist eine Themenserie geplant, die alle Aspekte in Betracht zieht. Die bisherigen Interviews zum Thema alternativer Impfplan werden derzeit überholt. Wir stecken mitten in den Interviews. ;) Sie dürfen sich also darauf freuen, in den kommenden Tagen auch eine andere Sichtweise lesen zu können.

Liebe Grüße
Ihr babyclub.de Team
Profilfoto  JuliaP
Kommentar vom 13.10.2011 22:13
Hey, das find ich ja super!
Dann entschuldigt bitte meine vorschnelle Kritik(-;
Und ich bin schon gespannt auf viele interissante Artikel zu dem Thema!
Vielen Dank und liebe Grüße,
Julia
Profilfoto  babyclub-Team
Kommentar vom 20.10.2011 17:18
Der nächste Schritt ist getan: die Antworten zum Thema Schutzimpfungen bei Babys und Kleinkindern stehen online. Weitere Interviews sind in Arbeit und werden zeitnah veröffentlicht. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 12.11.2011 17:40
Hallole,

mein Kleiner ist jetzt 3 Monate alt und bekommt jetzt (Nächste Woche) die ersten Impfungen.
Und das sind Tetanus, Polio und Diphterie - uns sonst nix

Die 6-fach Impfung kommt für mich nicht in Frage!

Und auch eine Krippe-Impfung oder FSME sind kein Thema!

Mein kleiner wird nach dem Alternativen Impfplan geimpft. Mir ist egal was die STIKO denkt.

Gruß

Mario Heinzler
Kommentar verfassen Alle Kommentare anzeigen
Leben mit Baby - frage unsere Hebammen!