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Stillmythen

Ist an diesen Stillmythen etwas dran?

Stillmythen

Bildquelle: @Cokkie_studio

Es gibt viele Stillmythen, die sich immer noch hartnäckig halten und frischgebackene Mamis oft verunsichern. Aber die gute Nachricht ist: Die meisten Ammenmärchen sind eben genau das – Märchen. Was stimmt und was nicht, erfahrt ihr hier.

1. Als stillende Mutter darf man nicht alles essen

Vergesst es! Ja, in der Schwangerschaft musstet ihr auf Rohmilchkäse, Sushi, Tiramisu und Co. verzichten, aber das dürft ihr in der Stillzeit getrost wieder genießen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist natürlich immer das Beste. Manche Nahrungsmittel verändern zwar den Geschmack der Muttermilch, doch euer Baby wird vermutlich in den meisten Fällen nicht darauf reagieren. Falls euer Baby doch mal wund am Po oder unruhig wird und ihr ein bestimmtes Gericht oder Gewürz im Verdacht habt, lasst es einfach eine Zeit lang aus. Aber probiert es wieder! 

Ansonsten gilt: Ausreichend trinken (zwei Liter am Tag) und Kaffee in der Stillzeit oder auch euren Schwarztee-Konsum auf zwei bzw. vier Tassen am Tag beschränken. 

Außerdem gilt: Kein Alkohol in der Stillzeit! In Ausnahmefällen ist ein kleiner Drink zwar möglich, dann aber wirklich nur kurz nach einer Stillmahlzeit und mit mindestens zwei Stunden Abstand zum nächsten Stillen. So kann sich der Alkohol rechtzeitig wieder abbauen. Oder aber ihr pumpt vorher Muttermilch ab und füttert sie eurem Baby später mit der Flasche.

2. Bei einer Brustentzündung müsst ihr abstillen

Nein! Gerade dann ist es wichtig, dass eure Brust bestmöglich entleert wird und das kann euer Baby am besten. Die Milch abpumpen kann ebenfalls helfen. Ganz wichtig: Fragt bei einer Therapie gegen die Entzündung euren Arzt bzw. eure Ärztin unbedingt nach stillfreundlichen Medikamenten!

3. Stillen tut weh

Wenn das Stillen richtig gemacht wird, also die Stillpositionen korrekt ausgeführt werden und das Babys richtig trinkt und nicht nur an der Brustwarze saugt, sondern den gesamten Hof in den Mund nimmt, sodass die Warze am weichten Teil seines Gaumens liegt, dann schmerzt Stillen in der Regel nicht. Sollten die Brustwarzen dennoch mal gereizt sein, schafft Muttermilch Linderung, auch eine hochwertige Brustwarzensalbe aus Lanolin könnt ihr verwenden. 

4. Stillen ruiniert den Busen

Falsch. Man kann eurem Busen ansehen, ob ihr schwanger wart - eventuell bekommt er Dehnungsstreifen und die hormonellen Veränderungen beeinflussen auch die Festigkeit des Bindegewebes, starke Gewichtszunahme kann auch eine Rolle spielen -  aber man sieht der Brust nicht an, ob ihr gestillt habt. 

5. Zwischen den Stillmahlzeiten sollten stets zwei Stunden Pause sein

Das ist nicht nötig. Ganz im Gegenteil: Ihr solltet euer Baby immer ganz nach Bedarf stillen – egal wie oft. So pendelt sich euer Stillrhythmus und die Milchbildung ganz natürlich ein. Keine Angst, euer Baby bekommt davon weder Blähungen noch Bauchschmerzen.

6. Stillen und Sport passen nicht zusammen

Das stimmt natürlich nicht! Ihr dürft auch in der Stillzeit Sport machen, solange ihr euch nicht völlig dabei verausgabt. Am besten stillt ihr vorher nochmal euer Baby, dann könnt ihr euch auch freier bewegen.

7. Stillen verringert das Brustkrebsrisiko

Ja, Stillen wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit des Babys positiv aus, sondern auch auf die der Mutter. Längere Stillen kann das Risiko senken, an Brust-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs zu erkranken, ebenso an Osteoporose. Bei Frauen, die gestillt haben kommen auch Herzkreislauferkrankungen und Diabetes mellitus seltener vor. Nicht schlecht, oder? 

8. Wenn das Baby die Flasche bekommt, schläft es besser durch

Da besteht kein Zusammenhang. Ob euer Baby schon durchschläft oder nicht, hängt allein von seiner Reife ab – und da hat jedes Baby sein eigenes Tempo.

9. In der Stillzeit kann man nicht schwanger werden

Oh doch! In der Stillzeit könnt ihr jederzeit schwanger werden. Verwendet deshalb auf jeden Fall Verhütungsmittel wie z.B. Kondome.

10. Brustwarzen müssen aufs Stillen vorbereitet werden

Stimmt nicht. Das können Brüste von ganz alleine, sie verändern sich schon während der Schwangerschaft und bereiten sich so auf das Stillen vor, z.B. wird die Haut widerstandsfähiger. Rosskuren wie sie früher einmal angeraten wurden - die Brüste abbürsten, die Brustwarzen mit Zitronensaft behandeln usw. - sind also zum Glück überhaupt nicht nötig!

Oft gelesen:

Hebammenrat:

-Sie sollten auf jeden Fall die o.g. Mittel zur Milchbildung verwenden. Zusätzlich können Sie 3x/tgl je 10 Globuli Phytolacca D6 einnenhmen. Wirkungsvoll kann... Weiterlesen ...

-Durch das stillen werden viele Abwehrstoffe weitergegeben, die die Kleinen gegen Krankheiten schützen. Leider sind mir persönlich hier keine Studien bekannt,... Weiterlesen ...

Das kann eine Hebamme vor Ort, die sieht, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und wie es sich verhält etc. am Besten richtig beurteilen, um danach gezielte Maßna... Weiterlesen ...

Aus der Community:
  • Profilfoto  chrimbie
    Ende August ist meine Tochter geboren. Nachdem sie im Kreißsaal etwa 2 Stunden auf mir lag, hat die Hebamme sie mir angelegt. Das ging relativ gut mit dem Sau...
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Hallo Mamis, Ich weiß, die Diskussion, ob man stillt oder nicht, führt meistens ins Chaos. Das will ich hier aber auf alle Fälle vermeiden! Ich habe folgend...
  • Profilfoto  tamaraa
    Eine Bekanntin von mir stillt immer noch, obwohl ihr Sohn schon vier Jahre alt ist. meiner Meinung nach ist das zuviel und ich möchte mein Baby nicht in diesem...

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