Hallo, in so einem Fall von sehr starkem Erbrechen und Übelkeit (Hyperemesis), kommt es durch den Flüssigkeitsverlust natürlich auch zu Beeinträchtigungen d... Weiterlesen ...
Inkontinenz in der Schwangerschaft
Auslöser, Bewältigungsmöglichkeiten und Abhilfetipps
Wenn es in der Schwangerschaft unverhofft tröpfelt, ist das für viele Frauen ein heikles Thema. Und doch ist es nichts, wofür man sich schämen müsste. Mediziner gehen davon aus, dass ein erheblicher Anteil der Schwangeren betroffen ist. Ihr Problem: Sie können beim Husten, Niesen und plötzlichen Lachanfällen kurzfristig den Urin nicht komplett halten. Mediziner sprechen von der sogenannten "Belastungs- oder Stressinkontinenz". Bei Schwangeren hat sie konkrete körperliche Ursachen. Im nachfolgenden Beitrag erfahren Sie, welche das sind und was Frauen tun können.
Inkontinenz in der Schwangerschaft – Inhalt:
Mit dem medizinischen Fachbegriff Inkontinenz bezeichnen Ärzte den Umstand, dass eine Person unfreiwillig Wasser lässt, weil sie ihren Urin kurzzeitig nicht halten kann. Im alltäglichen Sprachgebrauch bringen viele die Inkontinenz automatisch mit Senioren in Verbindung. Ein hohes Lebensalter ist nicht der einzige Kontext, in dem die Inkontinenz auftaucht. Manche Formen betreffen junge Menschen. Schwangerschaft und Geburt sind zwei der bekanntesten Risikofaktoren. Aber welche Formen der Inkontinenz sind bei Schwangeren verbreitet? Es gibt unterschiedliche Formen der Inkontinenz. Sieht man von Dingen wie dem kindlichen Bettnässen oder körperlichen Problemen nach medizinischen Eingriffen ab, so sind vor allem vier Formen verbreitet:
- Belastungsinkontinenz
- Dranginkontinenz
- Mischinkontinenzformen
- Überlaufinkontinenz
Ursachen von Inkontinenz in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft kommen verschiedene Faktoren zusammen, die eine Stressinkontinenz begünstigen können. Der erste spielt sich auf hormoneller Ebene ab: Schwangerschaftshormone bewirken, dass die Muskulatur im Beckenbereich sich lockert. Für die Niederkunft ist das sinnvoll. Es erleichtert dem Baby den Weg in die Welt. Beim Anspannen und Verschluss der Blase leistet diese Muskulatur andererseits schlechtere Dienste. Wenn es tröpfelt, hat das nichts damit zu tun, dass die Frau geistig durch den Wind wäre. Die Ursache lässt sich rein körperlich am Muskelgewebe beobachten.
Eine zweite Ursache ist die Gewichtszunahme durch die Schwangerschaft. Der Babybauch und das Gewicht des Kindes können von oben auf die Blase drücken. Innerhalb der ersten drei Monate kommt es zu einer Ausbreitung der Gebärmutter in jenem Teil des Beckens, in dem die Blase liegt. Das Ergebnis ist ein stärkerer Harndrang und eine größere Belastung der Blasenschließmuskeln durch Gewicht. Eine Stressinkontinenz kann die Folge sein.
Grundsätzlich wird die Beckenbodenmuskulatur während einer Schwangerschaft überdurchschnittlich belastet. Zusammen mit Bändern stabilisiert sie die Gebärmutter am richtigen Punkt. Auf diese Weise schafft sie Sicherheit für das Kind. Wenn die Beckenbodenmuskulatur nicht zeitgleich noch ihren anderen Aufgaben wie gewohnt nachgehen kann, sollte man ihr das verzeihen. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich Betroffene mit der Inkontinenz abfinden müssten. Genetische Faktoren können das Risiko für eine Schwangerschaftsinkontinenz verstärken. Sie wirken sich auch auf die Funktionsfähigkeit der Beckenmuskulatur aus. Aber wie sieht es mit der Prävalenz aus? Wie häufig tauchen welche Probleme auf?
In einer international beachteten repräsentativen Umfrage fand ein Team von Forschern aus den Niederlanden heraus, dass Inkontinenz "bei Schwangeren unerwartet häufig" auftritt. Nach dieser Datenauswertung stieg die Anfälligkeit im Verlauf der Schwangerschaft wie folgt: Im ersten Trimester waren 50 Prozent betroffen, im dritten sogar 70 Prozent. Die Auswertung zeigte, dass Frauen bei der ersten Schwangerschaft seltener mit Inkontinenz zu kämpfen hatten.
Die gute Nachricht: Insgesamt hielten 93 Prozent aller Betroffenen fest, dass sie nur geringe Mengen an Urin verlieren würden. Gleichzeitig stellten 93 Prozent fest, dass sie sich dadurch in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlten. Was sie störte? Geruchliche Beeinträchtigungen oder die Befürchtung, unangenehm zu riechen, wurden angegeben. Ein mehrmaliger Wechsel von Unterwäsche am Tag ist außerdem mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Nicht vergessen werden dürfen an der Stelle mögliche physische und emotionale Auswirkungen. Inkontinenz ist für viele Menschen ein heikles Thema. Wenn dann keine Maßnahmen bekannt sind, mit denen man sie vermeiden oder sinnvoll damit umgehen kann, wird sie während der Schwangerschaft schnell zu einer seelischen Belastungsprobe.
Achten sollten Schwangere vor allem auf die Menge an Urin, die verloren geht. Sofern nur ein paar Tröpfchen in Belastungssituationen verloren gehen sollten, ist dies nicht weiter tragisch. Das Lachen sollte man sich deshalb nicht verkneifen. Wichtiger ist es darauf zu achten, dass die Beckenmuskulatur weiter ihrer grundsätzlichen Funktion nachkommt. Und dazu zählt während der Schwangerschaft auch die Stabilisierung der Gebärmutter. Falls große Mengen an Urin verloren gehen oder das Gefühl eintritt, dass sich die Gebärmutter absenken könnte, sollte ein Arzt konsultiert werden. Es geht vor allem um die Sicherheit des Kindes. Frauen können sich dafür die Beobachtungen aus dem Alltag in einem Tagesjournal notieren. Sie geben dem Arzt eine sinnvolle Informationsgrundlage. Generell ist das Thema Inkontinenz bei der Schwangerenberatung aber ohnehin gut aufgehoben.
Es gibt effektive Tipps zur Belastungsbewältigung und Handhabung. Den ersten Ansatzpunkt dafür bilden Übungen zur Stärkung der Beckenmuskulatur. Über Kegel-Übungen können Frauen den Bereich trainieren, der die Blase hält. Viele Kliniken bieten Videoanleitungen für die entsprechende Beckenbodengymnastik im Internet. Übungen dieser Art sind Bestandteil der Schwangerschaftsgymnastik. Entspannungsübungen, Atemtechniken und autogene Trainings können das allgemeine Stresslevel absenken. Mittelbar senken sie damit ebenfalls das Risiko für Inkontinenz.
Zweitens lässt sich die Inkontinenz auch über die bewusste Gestaltung des Lebensalltags vermindern. Auf Flüssigkeitszufuhr sollten Schwangere nicht verzichten. Aber sie können sie durch Flüssigkeitsmanagement besser verteilen. Darüber hinaus haben sich regelmäßige Toilettengänge und eine blasenfreundliche Ernährung bewährt. Neben bekannten Mitteln, die auch gegen Blasenentzündungen helfen, ist der Verzicht auf stark gewürzte Speisen und die Einschränkung des Konsums von Kaffee oder Tee empfehlenswert.
Neben diesen Tipps zur Vorbeugung haben sich Praxistipps zur richtigen Handhabung bewährt. Unbedingt empfehlenswert ist die Verwendung von Inkontinenzprodukten. Sie bewirken im Alltag, dass jene Störfaktoren wegfallen, durch die ansonsten die Lebensqualität massiv leidet. Mit den richtigen Einlagen lassen sich minimale Urinverluste diskret und ohne größere Störung des Alltags ganz leicht abfangen. Die Hersteller haben die Produkte zuletzt stark weiterentwickelt. Heute sind Inkontinenzprodukte für unterschiedlich starke Stressinkontinenzformen erhältlich. Und diese sind so gestaltet, dass sie sich wie eine natürliche Ergänzung anfühlen und den Alltag nicht beeinträchtigen.
Langfristige Strategien und gezielte Nachsorge sind ratsam
Der Geburtsvorgang selbst zieht die Beckenmuskulatur in Mitleidenschaft. In der Zeit nach der Geburt können deshalb noch Probleme mit Inkontinenz auftreten. Es empfiehlt sich daher eine gezielte Nachsorge. Innerhalb der ersten drei Monate sollte sich der Hormonhaushalt wieder stabilisieren und die Beckenmuskulatur wieder fester werden. Die bewährten Kegel-Übungen sind in dieser Zeit sinnvoll. Sie sollten als Ergänzung zur Rückbildung der Bauchmuskulatur und des gesamten Körpers nach der Geburt eingesetzt werden. In seinem Buch "Ich will meinen Körper zurück - Fit werden nach Schwangerschaft und Geburt" liefert Markus Klingenberg ein umfassendes Workout für die Nachsorge.
Fazit: Eine Schwangerschaft ist eine körperliche Belastungsprobe. Inkontinenz kann Teil davon sein. Aktuelle Studien belegen, dass eine große Mehrheit der Schwangeren von Stressinkontinenz betroffen ist. Obwohl meist nur geringe Urinmengen verloren werden, kann das die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen - körperlich und emotional. Mit gezieltem Beckenbodentraining, Flüssigkeitsregulation und regelmäßigen Toilettengängen lässt sich die Blasen besser kontrollieren. Außerdem ermöglichen moderne Inkontinenzprodukte speziell für Schwangere die Rückkehr in einen normalen Alltag, in dem nicht ständig die Unterwäsche gewechselt werden muss. Die wichtigste Maßnahme beim Umgang mit Schwangerschaftsinkontinenz ist offene Kommunikation. Dadurch wird das Thema normalisiert und aus jener Ecke herausgeholt, die es zum heiklen Thema macht.
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Hallo alle miteinander, ich dachte ich starte hier einmal ein neues Thema und vielleicht findet sich ja hier jemand, dem es genauso oder ähnlich geht wie u...
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