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33440 Hebammenantworten zu Schwangerschaft, Geburt & Baby

Bildquelle: poppypix/Depositphotos.com

"Diskussion um Epi-No- Trainer"

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Kommentar vom 25.03.2015 17:29
EPI-NO
Gleich vorneweg, und um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich alle Leser wissen lassen, daß der Verfasser dieser Zeilen seit 2004 Mitarbeiter und seit 2008 der Leiter des Medizinproduktunternehmens ist, das EPI-NO herstellt und selbst weltweit vertreibt, und so in mancher Augen sicher nicht unvoreingenommen sein kann. Nichtsdestoweniger gestatten Sie mir bitte, zu einigen offensichtlich immer wieder verbreiteten Missverständnissen und Mysterien rund um EPI-NO doch einiges richtig zu stellen.

Der Erfinder des EPI-NO war nicht einfach irgendein ‚Mann‘ – Dr. Horkel war und ist ein sehr engagierter Gynäkologe und in dieser Funktion weit über 40 Jahre praktisch tätig. Heute ist er im Ruhestand. Er war u.a. auch Mitbegründer der ersten Klinik für ‚sanfte Geburt‘ in Starnberg. Ende der 70er Jahre besuchte er einen befreundeten Arzt in Uganda. Hier entdeckte er eine Methode zur Geburtsvorbereitung, die afrikanische Hebammen dort praktizieren – die Vorbereitung mittels verschieden großer getrockneter Kürbiskalebassen, die der Flexibilisierung des Geburtskanals dienten. Hieraus entstand dann letztlich die Idee, ein Medizinprodukt mit einem weichen, aufblasbaren Ballon zu konzipieren, das eine vergleichbare Anwendung ermöglicht. Wenn sie so wollen, haben also eigentlich Hebammen diese Methodik im weitesten Sinn entdeckt und angewendet. Ebenso wie Sie empfand auch Dr. Horkel die vor Jahren geübte Praxis des routinemäßigen Dammschnitts (Raten bis zu 80%) als schreckliche Fehlentwicklung. Nicht zuletzt diese Tatsache hat seine Suche als Arzt nach Alternativen beflügelt. Ihre Überlegung, daß ‚ hinter der "Begeisterung" auch bewusste oder unbewusste sexuelle Motivationen liegen‘, entbehren nun wirklich jeder Grundlage. Eine Email-Adresse wie "in-n-out" (rein und raus) verwenden wir nicht und haben wir nie verwendet.

EPI-NO ist keinesfalls ein „Standardgerät, was nicht auf die individuellen Gegebenheiten angepasst ist“ – Im Gegenteil – gerade der aufblasbare Ballon gestattet eine individuelle Anpassung an die unterschiedliche Anatomie der einzelnen Schwangeren. Dies ermöglicht es jeder Frau, EPI-NO ausschließlich nach dem eigenen Körpergefühl anzuwenden, und genau dies ist der eigentliche ‚Sinn der Sache‘.

Dazu Stimmen von Schwangeren:

" ... Ich bin überzeugt, dass Epi No ein absolut geniales Produkt ist, kein High-Tech-Geschwafel, keine teuren Kursunterlagen, stattdessen Eigenverantwortung und Auseinandersetzung mit der bevorstehenden Aufgabe, Training, das ganz auf das eigentlich Geforderte konzentriert ist. ..."

oder auch „" ...Gefallen hat mir an dem Gerät, dass ich alles selbst kontrollieren konnte: Wann ich die Übungen durchführe, wie lange ich trainiere, wie schnell ich den Ballon aufpumpe bzw. wenn es zwickt, dass ich die Größe auch blitzschnell und einfach verringern kann. ..."
(Quelle: http://www.epino.de/erfahrungsberichte-epino.html) – bei diesen Berichten ist im Übrigen – wie oft unterstellt - nichts ‚selbst gebastelt‘! )

Weiter zu der vom Fragesteller erwähnten Studie – es handelt sich hierbei um eine Follow-Up Untersuchung, die im Rahmen der an 5 Kliniken erfolgten Münchner Multicenterstudie (veröffentlicht 2009 im ANZJOG) erstellt wurde. Diese Kliniken hatten im Übrigen keine überdurchschnittlichen Dammschnittraten, wie Sie schreiben. Allerdings wurden hier neben dem Kernthema, der Reduzierung des Risikos von Geburtsverletzungen, auch weitere Aspekte, etwa eines erhöhten Risikos von Keiminfektionen durch die Anwendung untersucht – es wurde kein erhöhtes Infektionsrisiko festgestellt. Die Veröffentlichung (neben vielen anderen) finden Sie auf http://www.epino.de/studien-epino.html. Auch wenn es immer vermutet wird, wir haben Studien nie ‚bezahlt‘ – dazu fehlen uns die Mittel. Lediglich die für die Studien erforderlichen Produkte haben wir zur Verfügung gestellt. Zwei weitere Anfragen von britischen Universitäten liegen derzeit vor – dort ist es sogar üblich, die Kosten für Produkte selbst zu tragen.

Ich selbst bin allerdings auch kein großer Freund von Studien, denn es liegt in ihrer Natur, Gruppen zu isolieren, um Effekte zu messen (die eine Gruppe soll dies tun, das andere nicht, und umgekehrt). EPI-NO ist jedoch kein entweder-oder Produkt, sondern ein sowohl-als auch Produkt, das heißt, es soll im Rahmen der Geburtsvorbereitung alles, was möglich und sinnvoll ist, auch angeboten werden. EPI-NO kann immer nur ein Teil dieses Rahmens sein. Erfahrungsberichte, wie des Geburtshauses Stans in der Schweiz (finden Sie auch auf unserer Website), wo seit Jahren 6 diplomierte Hebammen EPI-NO verwenden (bis 2008 waren es schon über 500 Schwangere), Kolleginnen von Ihnen also, finde ich viel aussagekräftiger. Und die sollten doch auch in Deutschland mehr Hebammen einmal zur Kenntnis nehmen und ihre Schlüsse ziehen. Es ist doch eigentlich traurig, daß der Anteil der Frauen, die EPI-NO zur Geburtsvorbereitung benutzen, in der Schweiz, in Australien und sogar in Israel etwa zehnmal (!) so hoch ist, wie hierzulande, dem Land des Herstellers.

Aus unseren Bestellrückfragen wissen wir, daß inzwischen jedes zweite bei uns direkt bestellt EPI-NO von einer Hebamme empfohlen wurde (2005 waren es gerade mal 5%). Es hat sich also eigentlich viel geändert. Sehr viele Hebammen haben auf eine entsprechende Anfrage hin von uns ein auch Muster bekommen, auch weil mehr und mehr Schwangere in den Kursen danach fragen. Die deutschen Hebammeninstitutionen jedoch, mit Ihren Veröffentlichungen, und die Hebammen, die sich tatsächlich öffentlich äußeren, sind eher negativ eingestellt – die es befürworten schweigen weiter.

Besorgniserregend – darüber sind wir uns sicher einig – ist der wachsende Trend zum ‚Wunschkaiserschnitt‘ – in Deutschland liegt die Rate m.W. bereits über 30%, in Italien um die 50 % und Spitzreiter Südafrika liegt bei 60%. Ein Kaiserschnitt ist eigentlich eine Notoperation und sollte nicht zur Routine werden – wie seinerzeit der Dammschnitt. Ist EPI-NO nicht auch so etwas wie ein Angebot, das Schwangere dazu ermuntern kann und darin bestärkt, natürlich zu entbinden? Könnte es nicht sein, daß dies auch Ihre Arbeit unterstützt kann?

Es wäre zumindest von Vorteil, wenn die Diskussionen um EPI-NO etwas weniger voreingenommen geführt werden und man sich dem Thema sachlich näherte. Ich schließe mit den ernst gemeinten Worten, die Sie auf unserer Startseite finden:

„EPI-NO ersetzt keinesfalls die Arbeit der Hebammen, viele Hebammen verwenden und empfehlen jedoch inzwischen dieses Training zusätzlich und als sinnvolle Ergänzung zur Geburtsvorbereitung. … Ob Sie sich nun für EPI-NO entscheiden möchten oder nicht - wir empfehlen Ihnen in jedem Fall einen Geburtsvorbereitungskurs bei einer Hebamme - die Kosten werden in aller Regel von den Krankenkassen übernommen.

Ingo Giani

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